Das Kalenderjahr 2024 geht zu neige. Dieses Jahr scheint in einer besonderen Dichte und Intensität an mir „vorbei gerast“ zu sein. Vielleicht geht es Ihnen auch so? Politisch, gesellschaftlich und sozial war 2024 ein anstrengendes Jahr.
In vielem scheint dieses zu neige gehende Kalenderjahr von zwei Themen geprägt zu sein: von großem Schmerz und „Exnovation“.
Schmerz und Leid durch den Krieg in der Ukraine, im Heiligen Land, in Libanon und an so vielen Orten dieser Welt. Durch Terroranschläge wie in Magdeburg ebenso in unserem eigenen Land. Wann hört das Kriegen und Töten endlich auf? Wann verstehen wir Menschen, dass wir einander Brüder und Schwestern sind, da wir einen Schöpfer und Herrn der Welt haben? Die Missbrauchsstudie und die Aufdeckung von Missbrauchsfällen in meiner eigenen Kirche machen mich wütend und sprachlos. Warum fügen Menschen anderen so viel Leid zu und dann auch noch dort, wo sie sich eigentlich in Sicherheit befinden sollten?
Der Begriff „Exnovation“ beschreibt das Gegenteil von „Innovation“, also die Rücknahme von Systemen, Prozessen, Praktiken oder Technologien, die abgeschafft, aufgelöst oder zurückgenommen wurden. Ein eigentlich normaler Schritt im wiederkehrenden Zyklus von Entstehung, Etablierung und eventueller Auflösung, bevor Neues sich etablieren kann. Vieles an gewohnten politischen und gesellschaftlichen Ordnungen ist in diesem Jahr abgeschafft, aufgelöst oder zurückgenommen worden. Nun halten wir angespannt unseren Atem an, denn wir wissen nicht, wie sich die Verhältnisse in 2025 neu ausbilden werden, sei dies die neue Regierung in USA, die Neuordnung Syriens und die anstehenden Neuwahlen in Deutschland.
Was wird 25 bringen?
Die 25 ist mathematisch betrachtet eine ungerade Zahl, aber ebenso eine Quadratzahl und bildet die Summe der fünf ungeraden, einstelligen Zahlen: (1 + 3 + 5 + 7 + 9 = 25).
Die Zahl 25 steht für das chemische Element Mangan, das ein silberweißes, hartes, sehr sprödes Übergangsmetall, das Eisen ähnelt. Mangan wird in der Natur in großen Mengen abgebaut und vor allem in der Stahlindustrie verwendet.
Als Polizeiseelsorgerin geht mein neugieriger Blick juristisch auch ins Strafgesetzbuch (StGB). In §25 geht es um die „Täterschaft“:
(1) Als Täter wird bestraft, wer die Straftat selbst oder durch einen anderen begeht.
(2) Begehen mehrere die Straftat gemeinschaftlich, so wird jeder als Täter bestraft (Mittäter).
Besonders interessant erscheint mir ein Blick in die Heilige Schrift und die darin enthaltende Numerologie. Die Zahl 25 steht für „überquellende Gnade“ – dies ergibt sich aus der Summe von 20, die für „Erlösung“ und 5, die für „Gnade“ steht. Auch kann man 5×5 als Gnade über Gnade übersetzen. Mit dieser Zahl sind verschiedene Ereignisse in der Bibel verbunden: König Josaphat regierte 25 Jahre, während Hesekiel im 25. Jahr seiner Gefangenschaft seine Vision des Tempels erlebte. Die Bücher Judas und Philemon bestehen jeweils aus 25 Versen.
Neben diesen interessanten biblischen Aspekten der Zahl 25, sind auch die gesellschaftlichen und sozialen Konnotationen aufschlussreich. In unserer Gesellschaft spielt der 25. Jahrestag eine bedeutende Rolle. Silberne Hochzeiten, Dienstjubiläen und viele andere Ereignisse, die ein Vierteljahrhundert umspannen, werden als besondere Meilensteine gerne gefeiert.
Die katholische Kirche feiert das 27. Jubeljahr. Seit 1300 werden mit Papst Bonifatius VIII. diese hervorgehobenen Feierlichkeiten in der katholischen Kirche begannen. Biblisch betrachtet findet ein Erlass- oder Jubeljahr alle fünfzig Jahre statt (siehe Lev 25,8-55) und bezog sich ursprünglich auf sog. „Schuldsklaven“ und deren Befreiung von einer verpflichtenden Schuldarbeit. Im Mittelpunkt des katholischen Jubeljahres steht für Gläubige die Chance auf einen vollkommenen Ablass ihrer Sünden und damit einen Neuanfang. Doch dies geschieht nur unter der Voraussetzung, dass sie nach Rom pilgern, um dort die Sakramente der Buße und der Eucharistie zu empfangen und die Heilige Pforte der Apostelkirche bis zum 6. Januar 2026 zu durchschreiten. Die Stadt Rom wird in 2025 daher nicht nur über diesen Zuspruch für katholische Christinnen und Christen, sondern auch über den Zustrom von Pilgern jubeln können.
Viele kirchliche Publikationen nehmen in ihren Veröffentlichungen die jeweilige Jahreslosung in den Blick – wie z.B. das evangelische Sonntagsblatt.
Prüft aber alles und das Gute behaltet.
- Thess 5,21
Analog zum letzten Jahreswechsel (2023 und 2024) werde ich hingegen meine Segenswünsche zum kommenden neuen Jahr an Psalm 25 anlehnen.
Ich danke allen Leserinnen und Lesern meines Blogs, dass Sie und ihr meinen Worten und Gedanken Raum und Zeit geschenkt habt. Möge Gottes Segen euch in 2025 begleiten!
Ihre / eure Miriam Groß
Nach dir, HERR, verlangt mich. (Vers 1)
Mögest du im neuen Jahr die Nähe Gottes, des Herrn über Welt und All, suchen.
Mein Gott, ich hoffe auf dich; lass mich nicht zuschanden werden, dass meine Feinde nicht frohlocken über mich. (Vers 2)
Möge Er dich Seine Nähe spüren lassen – besonders dann, wenn du schwere Zeiten durchlebst.
Denn keiner wird zuschanden, der auf dich harret; aber zuschanden werden die leichtfertigen Verächter. (Vers 3)
Mögest du geborgen in Gott sein – auch im Angesicht deiner Verächter, denn Er sieht und schützt die, die Seine Gegenwart suchen.
HERR, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige! (Vers 4)
Möge der Herr unseres Lebens dir den Weg zeigen, den du dieses Jahr beschreiten sollst, und dich Schritt um Schritt führen.
Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf Dich. (Vers 5)
Möge die göttliche Wahrheit dir Richtschnur und Gott Dir eine Hilfe in allem sein, was du im neuen Jahr tun und erleben wirst.
So segne und behüte dich Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist in 2025.





