Everyone gathered around our large dining table. I glanced over the table to check if something was missing. Saturday mornings are my favorite days when our family is able to gather for a longer breakfast. These days usually start early for me with a bicycle ride to our baker, who has such delicious bakery products reaching from numerous kinds of rolls, which just have come out of the oven, to cheesecake on a stick covered in luxurious chocolate.
As I placed six different kinds of pretzels on the white serving plate I sighed. It would be so nice to share one of these breakfasts in Germany with you and your husband. The serving plate is a precious reminder of you and I am sure, you would love trying all these different freshly baked pretzels with sunflower seeds, pumpkin seeds, salt and pepper, or even in a sweet version.
Just weeks ago I visited a church the a small medieval city of Rothenburg ob der Tauber. As I admired the sanctuary of St. Jakob, I was astonished to see a glass window with pretzels. Angels distributed pretzels and rolls in traditional Francionian shapes from heaven to a mass of people below. From their appearance I could recognise that these might have been Jewish people. The shape of their hats and clothes were in the style of the mandated appearance of Jews in medieval Rothenburg. As I stood there in surprise it hit me: This was the story of Israel during their 40 year journey through the desert! Pretzels came down among them like manna from heaven. As folk might have found it difficult to understand what manna was, they certainly understood the picture of pretzels. Those were precious, delicate and special baking products. Like manna that saved the Jewish people from starvation. Special, necessary food.
I wish, we could someday have such a Saturday morning breakfast with delicious pretzels and go to visit these interesting windows. Until then pretzels will be on our breakfast table as a heavenly reminder of our friendship across miles and religions.
Ich drücke die AirPods fest und lehne mich in meinem Bürostuhl zurück. Während die samtweiche Stimme der Jazz-Pop Sängerin Lisa Ekdahl mich mit wohltuender Ruhe erfüllt, schließe ich die Augen und träume mich zurück in eine andere Zeit und lasse die neue Heimat Bamberg hinter mir.
„Cry me a river…“ singt es leise in mein Ohr. Vor mir erscheint das Crew-Hotel von Japan Airlines, das mir aufgrund meiner vielen dienstlichen Reisen als Flugbegleiterin vor einer gefühlten Ewigkeit neben den Twin Towers ans Herz gewachsen war. Damals vor über zwanzig Jahren war es ein selbstverständlicher Ort, an dem ich vertraute Strukturen auf meinen Reisen von Frankfurt über Tokyo nach New York gefunden hatte. Der Buchladen, an dem ich Stunden kaffeetrinkend und in Büchern schmökernd verbrachte, erschien vor meinem inneren Auge. Die herrlichen Auslagen, die verschachtelten Ebenen und unzähligen Sitzmöglichkeiten. Viele Bücher und dass Album „When did you leave heaven“ von Lisa Ekdahl sind stille Zeugen dieser längst vergangenen Heimat. Auch das Deli um die Ecke, wo wir uns trotz der verrückten Ankunftszeiten und Lebensrhythmen der Flugbegleiter stets etwas rund um die Uhr kaufen konnten, gehört der Vergangenheit an.
Damals wusste ich noch nicht, dass ich Jahre später als Pfarrerin in New York tätig sein würde und bewegt vielen Erlebnissen dieses weltverändernden Tages zuhören durfte. Dieser Tag hat sich für alle in das Gedächtnis eingeprägt – denn er hat nicht nur unsere gefühlte Sicherheit erschüttert, sondern auch den Westen in eine tiefe Krise gestürzt, die das eigene Selbstverständnis hinterfragte.
„Cry me a river…“ singt Lisa Ekdahl in ihrem Liebeslied. Auch am heutigen Tag hält die Welt den Atem an und vergießt Tränen über ein nach wie vor erschütternd unglaubliches Ereignis. Lisa Ekdahl besingt den Verlust einer Liebe, den sie beweint. Zu beweinen ist am heutigen Tag der Verlust so vieler unschuldiger Seelen durch einen Terroranschlag, der in seiner Brutalität seinesgleichen sucht. So viele Menschen verloren an Ground Zero ihr Leben. Durch die nachfolgenden Auswirkungen verstarben unzählige an Krebs und anderen Leiden. Die Tränen sind ungezählt.
„Cry me a river…“
Ich öffne meine Augen während die letzten Zeilen ihres Liedes verklingen und blicke nachdenklich über die Dächer Bambergs während Tränen über mein Gesicht rinnen, die so frei fließen wie Lisa Ekdahls samtweiche Stimme. „Sammle (Gott) meine Tränen in deinen Krug; ohne Zweifel, du zählst sie“ heißt es in Psalm 56,9. Stille Zuversicht über Gottes Präsenz mischt sich in die Traurigkeit in meine Gedanken an diesem 11. September zwanzig Jahre später. All das Leid, das an diesem Tag über die westliche Welt hereinbrach, so verspricht es der Psalmist, ist bei Gott gezählt. Mögen all die Opfer in Gottes Ewigkeit geborgen ruhen.
You can cry me a river Cry me a river I cried a river over you I cried a river over you I cried a river over you
Kleine Erinnerungen meiner Reisen bei Japan Airlines nach New York:
Meine Hand glitt an den verschiedenen Kleidungsstücken entlang. Der weiche Samt meines bayerischen Talars schmeichelte meiner Hand und rief augenblicklich Erinnerungen an längst vergangene Dienstzeiten hervor. Bei meiner Ordination vor eineinhalb Jahrzehnten war es die segnende Hand des Regionalbischofs Helmut Völkel, der Kollegen und einer Freundin, die mich in den schottischen Norden unter Gottes Segen entsandten. Wohlige Wärme floß durch meine Hand während sie bereits über mein schwarzes Kollarkleid strich, dessen Baumwollstoff eine versichernde gerade Oberfläche ausstrahlte. Dieses Amtskleid war während meiner Tätigkeit in New Yorker ein treuer Begleiter in Zeiten der Freude, der Begeisterung, aber auch des Erschreckens und der Arbeit an einem sozialen und gesellschaftlichen Hotspot im turbulenten Coronajahr 2020 gewesen. Am Kollarkleid vorbei griff ich mit einer entschlossenen Geste nach meiner Dienstuniform und zog sie aus dem Schrank. Ein goldenes Kreuz war auf den Schulterstücken aufgestickt und begleitete schützend das Bundeswappen der Bundesrepublik Deutschland. Vorsichtig strich ich mit dem Daumen über die Struktur des Kreuzes. Verschiedene Amts- und Berufskleidungen durfte ich in meiner beruflichen Laufbahn tragen – die Dienstbekleidung der Flugbegleiterinnen bei Japan Airlines (JAL), den bayerischen Talar, das Kollarkleid bzw. die Kollarbluse, aber eine solch besondere und folgenreiche Kleidung hatte ich vor meinem Dienstbeginn bei der Bundespolizei noch nie getragen.
Kleidung. Sie erfüllt zuallererst Grundfunktionen wie Schutz, manchmal ist sie ein Dekor oder sogar nach der enhancement-Strategie eine Art „technische Erweiterung natürlicher Ressourcen des Einzelnen“, wo Technologie und Körper miteinander verschmelzen können.
Aber Kleidung ist noch so viel mehr: Sie ist wie eine Sprache, die wir ohne ein Wort zu sagen, artikulieren. Institutionen, Funktionen und auch soziale Orientierungsmöglichkeiten werden durch sie sichtbar.
Dabei ist es der dritte Aspekt von Kleidung, der ebenso wichtig ist: In den jeweiligen Interaktionsprozessen zwischen Individuum und Gesellschaft werden kulturelle Codes und Normen übermittelt, die für eine Institution oder eine Einrichtung stehen. Im Fall meiner Dienstuniform die Normen und Werte der Bundespolizei und damit der Bundesrepublik Deutschland, in deren Dienst ich gegenwärtig als Pfarrerin stehe.
Auch wenn für uns Kleidung oft alltäglich erscheint, so ist sie viel mehr als nur ein Stück Stoff. Sie erzählt oftmals eine Geschichte. Sie macht sichtbar, was wir vielleicht nicht direkt aussprechen, aber bewusst oder unbewusst an andere übermitteln (wollen).
Mein dienstlicher Kleiderschrank reflektiert meine Berufungsgeschichte, in der ich an besonderen und gesegneten Orten meinen Dienst ausführen durfte. Jedes Mal, wenn ich ihn öffne, erinnert mich das eine oder andere Kleidungsstück an ein besonderes Erlebnis in meiner Berufung als Pfarrerin.
Während ich Knopf um Knopf die Bluse meiner Dienstuniform schloss, hielt ich plötzlich inne. Was befand sich eigentlich unter all diesen verschiedenen Dienstkleidungen? War ich jeweils eine andere gewesen? Veränderte ich mich Mal um Mal? Während ich nachdenklich die letzten Knöpfe schloss und das Hemd ordentlich in den Saum der Amtshose steckte, war es die Aussage des Völkerapostel Paulus, die mich an den Kern meines Seins und meiner Berufung erinnerte. Paulus sagte: „[Denn] ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.“ (Gal 3,26f.) Die Amtskleidung einer Christin gehört für mich wie eine zweite Haut zu meinem Sein. Die unwiderruflich seit dem Tag meiner Taufe zu mir gehört. Sie ist es, die durch die verschiedenen Amtskleidungen und Bekleidungen hindurchschienen wird. Sei dies ein Talar, ein Kollarkleid oder die Dienstuniform der Bundespolizei.
Sicherlich wird es noch eine Weile dauern, bis ich in die Uniform und den mit ihr verbundenen Auftrag hineingewachsen bin. Die Verantwortung ist groß und die Herausforderungen vielfältig. Aber mit Christus als meiner durch die Taufe angelegten „Dienstkleidung“ einer Christin, die hoffentlich in meinen Handlungen und Taten sichtbar werden wird, werde ich mein Bestes im Rahmen meiner Tätigkeit als Polizeiseelsorgerin geben.
Etwas blechern, aber dadurch noch amüsanter strömte mexikanische Volksmusik aus der kleinen Kartenverpackung. Ich schaukelte vergnügt vor mich hin während ich meiner Tochter dabei zusah, wie sie die Karten für das in unserer Familie beliebtes Kartenspiel „Exploding Kittens“ an die um den Küchentisch versammelten Personen verteilte.
Die verrückten Regeln des Spiels hatten es unserer Familie angetan! Wo sonst gab es eine freundlich grinsende Taco-Katze, mit der man anderen eine Karte stehlen oder eine Einhorn-Enchilada, mit der man die Zukunft des Kartenstapels auskundschaften konnte? Und mit etwas Glück konnte man das spielerische Gegenüber einfach so explodieren und damit aus dem Spiel werfen. Geschützt war man gegen diese aggressiven Angriffe nur durch die „Defuse“-Karte.
Das verrückte Kartenspiel ist seit Monaten der absolute Spielhit, doch seit einigen Tagen hat besonders die Schutzkarte eine wichtige Bedeutung für mich. „Defusing“ ist in eine wichtige Technik im Bereich der psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte, die nach einem potentiell belastenden Ereignis als wichtiges Angebot für die Begleitung professionell verankerter Berufsgruppen verwendet werden kann. Diese kurze Nachbesprechung ist wichtig, damit Einsatzkräfte das Erlebte zuordnen und den Weg einer Bearbeitung des Ereignisses beginnen können.
In dieser Woche durfte ich mit vielen besonderen und bereichernden Personen, die bei der Feuerwehr, Polizei, Zoll, im Transportbereich und der Notfallseelsorge tätig sind, diese und andere Techniken durch einen Kurs der „Bundesvereinigung für Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen e.V.“ erlernen. Kursleiter Oliver Stutzky half uns Schritt um Schritt in die Einsatzbegleitung und Nachsorge nach belastenden Ereignissen hineinzuwachsen. Für mich war es ein segensreiches Umdenken, das meine pastorale Praxis nun als Seelsorgerin in der Bundespolizei neu ausrichtet.
Durch „Defusing“ & Co. wird bei Einsatzkräften dafür gesorgt, dass das Lebenshaus nicht wie in der Karte unseres Spiels am heimischen Küchentisch explodieren, sondern dass sie den heilsamen Weg einer Verarbeitung beschreiten können.
Vor diesem Kurs habe ich die hellgrüne „Defuse“-Karte erleichtert, aber doch etwas leichtfertig schmunzelnd ausgespielt. Ab dieser Woche wird das Schmunzeln nun von einer Dankbarkeit für eine neue Methode und Menschen wie Oliver Stutzky verbunden sein, die sie lehren, damit Einsatzkräfte gut begleitet durch schwere Zeiten gehen können.
„Justice is served“ – ich rieb meine Augen nach einer unruhigen Nacht und versuchte meinen noch müden Blick auf die Nachricht meiner amerikanischen Freundin zu fokussieren. Plötzlich war ich hellwach. Ich setzte mich im Bett viele Meilen weg von meiner vergangenen New Yorker Heimat auf und schaltete umgehend die Nachrichten ein. Während draußen die Natur langsam erwachte, wanderten die Bilder des vergangenen Jahres über meinen deutschen Bildschirm und riefen die Erinnerungen einer sehr bewegten Zeit in meinem Herzen wach.
„Justice is served“ – ein tiefer Seufzer entfuhr mir in Erleichterung um einen Schuldspruch, der so notwendig war und endlich ein deutliches Zeichen gegen Rassismus in den USA setzte. Vor einem guten Jahr war ich mit anderen auf die Straße gegangen, um gegen den Mord des schwarzen Amerikaners und den tief im Land verwurzelten Rassismus zu demonstrieren. Immer wieder brach dieser durch Polizeigewalt hervor.
Aber ich kannte als ehrenamtliche Polizeiseelsorgerin auch die andere Seite: Polizistinnen und Polizisten, die sich gegen ein zutiefst rassistisches System engagieren. Die selbst dunkle Hautfarbe trugen und versuchten von Innen heraus die Polizeikultur zu verändern. Fünfeinhalb Jahre durfte ich in New York als ehrenamtliche Seelsorgerin Polizistinnen und Polizisten begleiten, sie unterstützten, ihnen zuhören und als Brückenbauerin Verbindungen zwischen der örtlichen Polizeistation und den Anwohnern herstellen. Dies war besonders im vergangenen Jahr dringend notwendig geworden, um miteinander ins Gespräch zu kommen, gemeinsame gelingende Wege zu suchen und zu heilen.
Aus meiner Sicht ist es ungemein wichtig, dass wir uns aufgrund der engen geschichtlichen und wirtschaftlichen Verbindung von Deutschland und USA über die grundlegende und beunruhigende Nähe von Rassismus und Antisemitismus bewusst werden. Beide sind gefährliche Irrlehren, die zutiefst der christlichen Botschaft widersprechen. Sie sind ideologische Zwillinge, die nicht nur Hass verbreiten, sondern auch Menschenleben kosten.
Wie aber entsteht dieser Hass gegen Menschen? Unvergeßlich ist mir ein Seminar, das ich im Rahmen meines Zusatzstudiums bei Professorin Beverly Mitchell, die am Wesley Theological Seminary, Washington, D.C. lehrt, besuchen durfte. Sie stellte uns ihre Arbeit zum systemischen Vergleich von Konzentrationslagern und Sklavenplantagen vor. Die zum Himmel schreienden systemischen Analogien öffneten mir die Augen und ließen mich verstehen, warum sie bei Rassismus und Antisemitismus von „Zwillingen des Hasses“ (Engl.: „Twins of Hate“) sprach. Diese tödlichen Irrlehren haben ihre Wurzeln in der grundlegenden Ideologie, bestimmte Gruppen unter Verwendung von Ausschlussgesetzen, wirtschaftlicher Ausbeutung, Sklaverei, Mord und anderen Formen der Ungerechtigkeit auszuschließen und niederzudrücken.
Rassismus und Antisemitismus sind somit ideologische Zwillinge, die ihre Wurzeln tief in einer nährenden Grundlage haben: Im Hass gegen andere, in der Ausgrenzung, Ausbeutung und sogar Tötung wie im Falle George Floyds und zahlreichen anderen. Sie sind Irrlehren, die die von Gott geschenkte Gottebenbildlichkeit verletzen und mit dem uns von Jesus gebotenen Doppelgebot der Liebe brechen.
Dieses Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus, das tief verwurzelt in dem Gebot der Nächstenliebe und Gottebenbildlichkeit ist, begleitet mich auch nun als Seelsorgerin in der Bundespolizei in Bamberg als dem größten polizeilichen Aus- und Fortbildungszentrums Europas. Hier darf ich junge Polizeianwärterinnen und -anwärter in ihrer Ausbildung begleiten und für alle in dieser Lehreinrichtung Tätigen als Seelsorgerin arbeiten. Ein Privileg und gleichzeitig eine große Verantwortung.
(Letztes Bild: Öffentlichkeitsarbeit, Bundespolizeiinspektion Stuttgart)
„Justice is served“ – an diesem Morgen blickte ich mit Dankbarkeit auf die jubilierende Nachricht meiner amerikanischen Freundin. Der in der letzten Nacht getroffene Schuldspruch war von so unglaublicher Wichtigkeit, denn ein wertvolles Menschenleben war aufgrund einer rassistischen Einstellung ermordet worden. Gleichzeitig verpflichtet er rund um die Welt Menschen, dass sie überall dort, wo Menschen als Ebenbilder Gottes verletzt und ermordet werden, aufstehen im Namen des Schöpfers unserer Welt und sich für Gerechtigkeit und Frieden jenseits von Hautfarbe, Nation, Herkunft und finanzieller Leistungsfähigkeit einsetzen. Dafür will ich einstehen, wo mich Gott in den Dienst beruft.
Wie können wir die Kar- und Osterwoche in dieser turbulenten Zeit der Pandemie begehen? Gerade in der gegenwärtigen Situation braucht es liebgewonnene Rituale, die zu uns sprechen und die tief in unserer Erinnerung verankert sind.
Solch ein Ritual ist unsere Osterkrippe, die sich in der Kar- und Osterwoche vielfach verändert und uns die Geschichte von Kreuz und Auferstehung Jesu Christi vor Augen führt. Ich wünsche euch viel Freude beim Betrachten der Bilder und Videos und grüße herzlich aus Bamberg.
Palmsonntag
Video mit Osterkrippe und Bibeltext:
Joh 12,12-19: Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht (Sacharja 9,9): »Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.« Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass dies von ihm geschrieben stand und man so an ihm getan hatte. Die Menge aber, die bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, bezeugte die Tat. Darum ging ihm auch die Menge entgegen, weil sie hörte, er habe dieses Zeichen getan. Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach.
Gründonnerstag: Garten Gethsemane
Video mit Bibeltext:
Mk 14,43-52:
Und alsbald, während er noch redete, kam herzu Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und Ältesten. Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den ergreift und führt ihn sicher ab. Und als er kam, trat er alsbald zu ihm und sprach: Rabbi!, und küsste ihn. Die aber legten Hand an ihn und ergriffen ihn. Einer aber von denen, die dabeistanden, zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen, mich gefangen zu nehmen? Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen. Aber so muss die Schrift erfüllt werden. Da verließen ihn alle und flohen. Und ein junger Mann folgte ihm nach, der war mit einem Leinengewand bekleidet auf der bloßen Haut; und sie griffen nach ihm. Er aber ließ das Gewand fahren und floh nackt.
Karfreitag
Video mit Bibeltext:
Mk 15, 20-41
Und sie führten ihn hinaus, dass sie ihn kreuzigten. Und zwangen einen, der vorüberging, Simon von Kyrene, der vom Feld kam, den Vater des Alexander und des Rufus, dass er ihm das Kreuz trage. Und sie brachten ihn zu der Stätte Golgatha, das heißt übersetzt: Schädelstätte. Und sie gaben ihm Myrrhe im Wein zu trinken; aber er nahm’s nicht. Und sie kreuzigten ihn. Und sie teilten seine Kleider und warfen das Los darum, wer was bekommen sollte. Und es war die dritte Stunde, als sie ihn kreuzigten. Und es stand geschrieben, welche Schuld man ihm gab, nämlich: Der König der Juden. Und sie kreuzigten mit ihm zwei Räuber, einen zu seiner Rechten und einen zu seiner Linken. Und die vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Ha, der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir nun selber und steig herab vom Kreuz! Desgleichen verspotteten ihn auch die Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Er hat andern geholfen und kann sich selber nicht helfen. Der Christus, der König von Israel, er steige nun vom Kreuz, damit wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn auch. Und zur sechsten Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde. Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Und einige, die dabeistanden, als sie das hörten, sprachen sie: Siehe, er ruft den Elia. Da lief einer und füllte einen Schwamm mit Essig, steckte ihn auf ein Rohr, gab ihm zu trinken und sprach: Halt, lasst uns sehen, ob Elia komme und ihn herabnehme! Aber Jesus schrie laut und verschied. Und der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Der Hauptmann aber, der dabeistand, ihm gegenüber, und sah, dass er so verschied, sprach: Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! Und es waren auch Frauen da, die von ferne zuschauten, unter ihnen Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jakobus des Kleinen und des Joses, und Salome, die ihm nachgefolgt waren, als er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere Frauen, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gegangen waren.
Karsamstag
Video mit Bibeltext:
Mk 15, 42-47
Und als es schon Abend wurde und weil Rüsttag war, das ist der Tag vor dem Sabbat, kam Josef von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete; der wagte es und ging hinein zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Pilatus aber wunderte sich, dass er schon tot war, und rief den Hauptmann und fragte ihn, ob er schon länger gestorben wäre. Und als er’s erkundet hatte von dem Hauptmann, überließ er Josef den Leichnam. Und der kaufte ein Leinentuch und nahm ihn ab vom Kreuz und wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das war in einen Felsen gehauen, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür. Aber Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Joses, sahen, wo er hingelegt war.
Ostersonntag
Video mit Bibeltext:
Mk 16, 1-10
Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingeht nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemand etwas; denn sie fürchteten sich. [Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten.]
It was a crisp winter day with clear skies and the sun shining bright. A perfect day to stroll through my new home town Bamberg. As my eyes wandered from the old medieval buildings to the beautiful light blue sky my thoughts wandered to you, my dear Jewish friend. The color reminded me of the beautiful New York sky that accompanied us as we walked through our Westchester neighborhood and chatted about our lives, our faith communities, and our shared involvement at your lovely pantry.
As my glance wandered back from the New York colored sky I halted my steps in great astonishment. Right in front of me I could see a golden Star of David at the historic smoke beer brewery „Schlenkerla“. The brewery has a long and old tradition. It was first mentioned in 1387 and is in operation since 1405.
As a Franconias I really enjoy the name „Schlenkerla“. It roughly derives from the English verb „dangling“ or even better „swinging along“. The -la suffix is typical of the East Franconian dialect. The name reportedly comes from a brewer with a gait whose image as it can be seen on the „Aecht Schlenkerla Rauchbier“ bottle. This brewery is run by the Trum family since six generations. A real traditional family business, where tradition and passion for exquisite beers make it a unique place of hospitality.
The symbol displayed on the outside of the historical brewery and tavern is the guild emblem of brewers. This hexagram is the same as the Star of David, which is the most important symbol of Judaism I truly honour and cherish. How could this shared symbolism come about? Matthias Trum outlines in his final thesis at the Technical University Munich that symbol was used for the first time as explicitly Jewish sign in Prague in 1350 on the flag of the Jewish militia and then appears as brewing emblem for the first time in Nürnberg in 1425.
„… the hexagram was in those days in Franconia and northern Bavaria widely used symbol for protection and in this form used by everyone including both jews and brewers . The exiled jews of Nürnberg brought the star with them to Prague, where it became symbol of the jewish community and was then spread all over the world through letterpress. The brewing star remained however in south Germany and developed into a tapping sign.“
Matthias Trum, Historical depictions, guild signs and symbols of the brewing and malting handcraft, TU Munich, 2002.
My dear Jewish friend, what a fascinating interconnection and shared history of our forbearers! I wished my ancestors would have embraced these shared roots, and as I have discovered, shared symbols instead of committing the crimes of Hitlers Nationalism.
I dream of having a stroll like today with you while the blue Bamberg sky will guide us to the historical tavern and we will have a nice cold beer with delicious Franconian food. On the way home, I am sure we will be swinging like the gait on the „Schlenkerla“.
Mitten in den Stürmen des letzten Jahres, als die Pandemie in New York hereinbrach und Menschen in gesundheitliche, finanzielle und sehr persönliche Nöte stürzte, waren es besondere Menschen nah und fern, die mir Kraft spendeten und mir halfen in meinem herausfordernden Dienst als Pfarrerin in einem Ausbruchsgebiet helfend für andere da zu sein. Eine dieser Personen war Uwe Kemmesies, Leiter der Forschungsstelle Terrorismus/Extremismus im Bundeskriminalamt. Er hatte in dieser schweren Zeit ein offenes Ohr für meine Situation und deren Belastung.
Uwe Kemmesies kennt die Herausforderungen des Lebens und betreibt in engagierter Weise Radikalisierungsforschung mit kriminologischer und konflikttheoretischer Ausrichtung. Als Koordinator des Spitzenforschungsclusters »Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung« hat er ein besonders waches Auge auf die gegenwärtigen und zukünftigen gesellschaftlichen Entwicklungen.
Daher ist es kaum verwunderlich, dass Herr Kemmesies die Corona-Krise zum Anlass für einen wachen und unverstellten Blick auf solidarische Entwicklungen und deren Inspiration war. In seinem neuen Buch „Solidarität in Zeiten von Corona und darüber hinaus – ein Plädoyer für Armutsbekämpfung“ (Leseprobe 1, Leseprobe 2; Besprechung) hat er einen vielschichtigen und inspirierenden Sammelband herausgegeben. Als er mich um ein Kapitel aus interreligiöser und internationaler New Yorker Sicht anfragte, war ich nicht nur Feuer und Flamme für dieses Thema, sondern über seine Anfrage sehr bewegt.
So sei Ihnen dieser Sammelband sehr ans Herz gelegt!
Kleine Einblicke gewährt die Reihe digitaler Leseveranstaltungen in dieser Woche, in der Autorinnen und Autoren persönliche Einblicke in ihre Artikel gewähren werden. Herzliche Einladung hierzu!
März (19:00 – 20:30 Uhr) Materielle Armut mit:
Miriam Groß – Pastorin … berichtet aus New York
Hans Sander – Gewerkschafter … bringt sich ein als ‚Anwalt‘ der Armen
Antonis Schwarz – Philanthrop, Hochvermögender … beleuchtet Armut aus der Millionärsperspektive Moderation: Alexandra Blaumann (Friedensdorf International), Uwe Kemmesies (Herausgeber)
Ricarda Steinmayr – Professorin … was bedeutet Corona für Kinder und Jugendliche …
Ulrich Wagner – Professor im Ruhestand … was macht das Virus mit uns, mit der Gesellschaft Moderation: Rebecca Proba (Friedensdorf International), Uwe Kemmesies (Herausgeber)
Hunderte Male war ich mit meinem kleinen grauen Dienstauto an der Westseite des Henry Hudsons entlang gefahren. Vorbei an der massiven Wand an Hochhäusern, die diesen Schnellweg säumen. Als ich an einem Spätnachmittag Ende März mein Auto Richtung Chelsea lenkte, eröffnete sich mir ein atemberaubend hoffnungsvoller Blick: die USNS Comfort, ein Hospitalschiff der US-Navy lag an Pier 90 vor Anker und brachte mit dessen Ankunft so viel Hoffnung nach New York.
Seit Anfang März 2020 war die Metropolregion New Yorks und vor allem New York City zu einem pandemischen Hotspot geworden. Die Bilder und Erfahrungen dieser Zeit verfolgen mich noch ein Jahr später und haben sich wie wenige andere in mein Gedächtnis eingebrannt.
Als ich nun an meinem neuen Dienstort des Aus- und Fortbildungszentrums der Bundespolizei Schilder entdeckte, die auf die anlaufenden Impfungen hinwiesen, fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich habe gesehen, was dieses Virus anrichten kann und habe Menschen, die verstarben oder durch die gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen in Notlagen geraten sind begleitet.
Für mich ist das Angebot einer Impfung ein wunderbares Hoffnungszeichen. Die Bundespolizei hat Anfang März mit der Impfung der Beschäftigten in eigenen Impfzentren begonnen, damit die Impfzentren der Länder und das dort tätige medizinische Personal entlastet wird. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen der Bundespolizei arbeiten als Einsatzkräfte in Gefahrenzonen an der Grenze, auf der Schiene oder an Flughäfen. Daher müssen sie wie auch Lehrkräfte und medizinisches Personal geschützt werden, damit sie für unseren Schutz sorgen können.
Aus dem Erleben meiner nun zurückliegenden New Yorker Zeit weiß ich um die Gefahren des Virus. Doch durch die notwendigen Maßnahmen wie Schutzmaske, Abstand und Co., sowie Geduld und einer Impfbereitschaft können wir diese gesellschaftliche und ökonomische Herausforderung als Gemeinschaftswesen überstehen.
In ordentlichen Reihen hatten sich die Auszubildenden der Bundespolizei aufgereiht und lauschten aufmerksam den Worten ihrer Vorgesetzten, die die auf sie zukommende Aufgabe und deren Vorgehen beschrieben. Während ich ihnen gegenüberstand, konnte ich ihre angespannte Aufmerksamkeit gut verstehen – und ich war mindestens genauso aufgeregt, da ich eingeladen worden war, einen geistlichen Impuls und Segen für ihren Einsatz zu sprechen.
Mitte Januar hatte ich New York als „Heimat auf Zeit“ verlassen, um in der Bundespolizei als Seelsorgerin arbeiten zu dürfen. Der Wunsch war meiner ehrenamtlichen Seelsorgetätigkeit bei dem New York Police Department (NYPD) erwachsen. Durch meine Berufung war das New Yorker Ehrenamt zum Hauptamt geworden. Das Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei in der fränkischen Stadt Bamberg bildet ca. 3.000 Auszubildende im Alter von sechzehn bis Mitte dreißig für den wichtigen und systemrelevanten Beruf des Bundespolizisten und -polizistin aus. Noch stehe ich ganz am Anfang dieser Tätigkeit, doch bereits jetzt bin ich beeindruckt von der überall zu spürenden Gemeinschaft. Nicht umsonst hat man mich mehrfach in der Familie der Bundespolizei willkommen geheißen.
Nun darf ich Teil dieser Familie sein und junge Menschen auf ihrem Ausbildungsweg begleiten, indem ich den überwiegenden Teil meiner Tätigkeit auf den Bereich des ethischen Unterrichtes ausrichten darf. Viel gibt es zu lernen, denn so wie die Auszubildenden ihren neuen Beruf Schritt um Schritt erlernen, werde auch ich in eine ganz neue Tätigkeit hineinwachsen. Möge Gott zu beidem seinen reichen Segen dazu geben.